f(x)

f(x) – Die Avantgardistinnen des K-Pop
Wenn man an Innovation im K-Pop denkt, führt kaum ein Weg an f(x) vorbei. Die 2009 von SM Entertainment gegründete Girlgroup war mehr als nur ein typisches Idol-Projekt – sie war ein mutiges, musikalisches Experiment, das sich gegen Konventionen stellte und dabei einen bleibenden Eindruck in der Popkultur hinterließ.
Die ursprüngliche Formation bestand aus fünf Mitgliedern: Victoria, Amber, Luna, Krystal und Sulli. Nach dem Ausstieg von Sulli im Jahr 2015 führte die Gruppe ihre Karriere als Quartett weiter. Doch selbst in reduzierter Besetzung blieb ihr musikalischer und ästhetischer Anspruch ungebrochen.
🎧 Musikalische Revolutionärinnen
Von Anfang an wagte sich f(x) an Soundlandschaften, die im K-Pop untypisch waren: Elektro-Pop, Synthwave, Industrial Beats, Avantgarde-R&B – immer gepaart mit einem Sinn für Harmonie und Eingängigkeit. Songs wie:
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„Electric Shock“ – ein absoluter Klassiker mit pulsierendem Elektropop
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„Rum Pum Pum Pum“ – mit lateinamerikanischen Gitarren und ungewöhnlicher Struktur
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„Red Light“ – dunkel, chaotisch, politisch aufgeladen – ein Geniestreich
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„4 Walls“ – eine elegante Deep-House-Perle mit träumerischem Vibe
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„Shadow“, „Pretty Girl“, „Airplane“ – Beispiele für ihre Vielseitigkeit
Ihr Album „Pink Tape“ (2013) gilt bis heute als eines der besten K-Pop-Alben aller Zeiten – von Fans und Kritikern gleichermaßen geliebt. Es verband anspruchsvolle Themen, eklektische Sounds und ein künstlerisches Gesamtpaket, wie man es selten im Mainstream findet.
👑 Mehr als nur Musik – Mode, Identität und Mut
f(x) war eine der ersten Girlgroups, die androgynen Stil, Genderfluidität und Individualität auf die große Bühne brachte. Amber mit ihrem tomboyhaften Stil wurde zum Symbol für nonkonforme Idols, während Krystal mit kühler Eleganz und Luna mit kraftvollen Vocals neue Maßstäbe setzten. Victoria, als chinesische Leaderin, war zudem eine wichtige Figur für K-Pop’s globale Expansion – besonders nach China.
Auch Sulli war eine kontroverse, aber bedeutende Persönlichkeit, die sich nach ihrem Ausstieg öffentlich für Frauenrechte, Körperakzeptanz und gegen Online-Mobbing einsetzte – Themen, die im konservativen Korea Mut erforderten. Ihr tragischer Tod 2019 hinterließ eine tiefe Wunde in der K-Pop-Community und verdeutlichte einmal mehr die Schattenseiten des Ruhms.
🌍 Einfluss ohne Dauerpräsenz
Trotz seltener Promotions oder langen Pausen hatte f(x) einen enormen Einfluss. Sie wurden selten „gepusht“ wie andere SM-Gruppen, aber ihre Musik wirkte wie ein gut gehütetes Geheimnis unter Musikliebhabern. Sie waren Idols für Leute, die kein Mainstream mochten.
Viele heutige Acts – von Red Velvet bis (G)I-DLE – nennen f(x) als Inspirationsquelle. Besonders ihr Mut, Konzepte abseits der Norm zu verwirklichen, öffnete Türen für experimentellen K-Pop.
🕊️ Was bleibt, wenn es still wird
Seit ihrer letzten Comeback-Phase mit „4 Walls“ im Jahr 2015 herrschte Funkstille. Die Mitglieder gingen getrennte Wege:
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Amber veröffentlichte Soloalben in den USA
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Luna arbeitet als Sängerin und Musical-Darstellerin
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Krystal etablierte sich als gefeierte Schauspielerin
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Victoria wurde in China ein Superstar
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Sulli, auch nach ihrem Tod, bleibt ein Symbol für Selbstbestimmung
SM Entertainment bestätigte nie eine offizielle Auflösung, doch Fans wissen: f(x) lebt weiter – in ihrer Musik, in ihrem Mut, in ihrem Vermächtnis.
💫 Warum f(x) unvergessen bleibt:
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Sie haben K-Pop neu definiert – weg vom sicheren Massengeschmack, hin zu Kunst.
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Sie haben bewiesen, dass Girlgroups keine Schubladen brauchen.
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Sie haben viele junge Menschen ermutigt, sie selbst zu sein – auch gegen Widerstände.
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Sie waren ihrer Zeit voraus – musikalisch, modisch, gesellschaftlich.